Ziel der Psychoanalyse ist es, Unbewusstes bewusst zu machen und es in Worte zu fassen. Denn erst dann, wenn wir uns unserer unbewussten Konfliktmuster, Ängste und Wünsche gewahr werden, haben wir die Möglichkeit, an den Beziehungen zu unseren Mitmenschen etwas zu ändern. Das Spektrum unserer Handlungsmöglichkeiten erweitert sich. Denn auch wenn wir scheinbar „am Anderen leiden“, können wir uns doch immer nur selber ändern.
Die Grundregel lautet, alles zu sagen, was einem in den Sinn kommt. Damit wird deutlich, dass der Fokus und der Konflikt, um den es geht, wechseln können. Und damit wird auch deutlich, wie wichtig die Beziehung zum Analytiker/ zur Analytikerin wird als derjenigen, der man alles anvertrauen kann.
Die aufkommenden Gedanken werden gemeinsam auf ihre Bedeutsamkeit, Konfliktträchtigkeit und gegebenenfalls auf ihren Bezug zu früheren wichtigen Beziehungsstrukturen hin betrachtet. In dem Zusammenhang haben auch Träume ihren Platz. Sie sind die „via regia“ - der Königsweg - zum Unbewussten, denn das Seelische schläft nie.
© Susanne Königs